Donnerstag, 23. Juni 2016

Braucht man gleichaltrige Gastgeschwister, um glücklich zu sein?

Eine Frage, die sich viele Austauschschüler gestellt haben, als sie auf die Zuteilung der Gastfamilie warteten. Insgeheim hofft jeder die beste Freundin/den besten Freund im Haus zu haben. (Seid ehrlich.) Darauf solltet ihr euch aber nicht zu sehr versteifen. Die meisten meiner Freunde hatten Familien, die gar keine Kinder hatten, oder eben nur kleine. Dies hat auf ihr Jahr überhaupt keinen Einfluss genommen. Letztenendes haben sie die Eltern oder die Kinder so sehr ins Herz geschlossen, dass sie sich es anders gar nicht mehr hätten vorstellen können. Es gibt mehr als genügend Möglichkeiten in der Schule Freunde zu finden. Meistens sieht man seine Freunde nach der Schule auch sehr viel häufiger als hier in Deutschland. Bevor ich bei meiner besten Freundin eingezogen bin, habe ich sie auch so sehr oft gesehen und praktisch jedes Wochenende etwas mit ihr gemacht. Geht nur sicher, dass ihr auch wenn ihr viel Zeit mit euren Freunden verbringt, immer noch Zeit für eure Gastfamilie lasst. 
Ich werde jedoch nicht lügen. Mit meiner Schwester zusammen zu leben, hatte seine extremen Vorzüge. Aber das Wort "Schwester" ist relativ, es liegt an euch Leute zu eurer Familie zu machen. Das ist viel mehr etwas was im Kopf passiert, als durch Umzüge. 

Dienstag, 21. Juni 2016

Die letzten Tage in Amerika waren ein totales Gefühlschaos. Der Gedanke mein Leben und meine Freunde zu verlassen hat mich so emotional gemacht wie noch nie zuvor. Manchmal bricht man in den unmöglichsten Momenten in Tränen aus und in anderen sitzt man nur da und stellt sich vor wie nun alles werden wird. Anders- viel mehr gibt es da nicht zu sagen und viel mehr weiß man auch nicht. Ständig kommen einem Erinnerungen hoch und man vermisst Sachen, obwohl man sie noch greifbar hat. Das Beste was ihr machen könnt ist jede Sekunde zu genießen. Ich weiß, dass es suckt. Man baut sich ein ganzes Leben auf, fühlt sich endlich an der richtigen Stelle und weiß wer man ist... und auf einmal soll es vorbei sein. Aber so ist das Leben. Und das ist es, worauf ihr euch eingelassen habt. Letztenendes werdet ihr immer eine Familie haben, die auf der anderen Seite der Welt auf euch wartet. Also macht euch nicht fertig. Versucht zu entspannen. Ändern könnt ihr sowieso nichts. Die letzten Tage waren ehrlich gesagt sogar einige der schönsten, die ich in meinem Jahr hatte. Natürlich ist es immer bittersüß, aber meine Abschiedsfeier war trotzdem unglaublich schön. Hier einige Bilder, die meine Amerikanisierung in fotografischen Werken zusammenfassen. Enjoy. 


Montag, 13. Juni 2016

Hey. 

Heute habe ich kein großes Thema oder irgendwelche coolen Mitmach-Tipps. Wir sind also mal wieder bei einem "Icherzähleeuchwiesmirgehtobseuchinteressiertodernicht"-Eintrag angelangt. 
In zwei Tagen verlasse ich Texas. Mein zweites Zuhause. Einen Ort, der mir so vertraut geworden ist, als hätte ich nie irgendwo anders gelebt. Als ich mich in Deutschland von meiner Familie verabschiedet habe, war das ganze ein emotionales "Bis später". In zehn Monaten würde ja sowieso alles wieder zum Alten zurückgehen. "Bis später", das schien da völlig selbstverständlich. Wenn ich mich hier von meiner Gastfamilie, MEINEM HUND,  meinem Leben in den USA und meinen Freunden verabschiede, dann wird es wieder ein "Bis Bald" geben. Umarmungen. Und Versprechen. Aber wie realistisch ist "Bis Bald"?
Ich habe so viele Menschen kennengelernt, ohne die ich mir mein Leben ganz einfach nicht mehr vorstellen kann. Freunde gemacht, auf die ich mich jederzeit verlassen konnte und die mich durch Höhen und Tiefen begleitet haben. 
Während des Vorbereitungsseminares haben sie uns erzählt, dass wir uns verändern würden. Dass wir viele Dinge mit anderen Augen betrachten würden. "Quatsch", dachte ich mir damals. "Ich bin sowieso schon ne 10 auf der Coolheitsskala, aufzusteigen ist völlig unmöglich." Okay, jk. Es geht um die Persönlichkeit und unzählige kleine und große Sachen, die sich für einen und mit einem verändern. Ich möchte nicht sagen, dass man zu einem völlig anderen Menschen wird, denn das wäre Unsinn. Letztenendes ist man immer noch die gleiche Person. Nur eine andere Version von sich selbst.
Ich verdanke meinen Freunden und meiner wunderbaren Familie hier so viel. Alles was sich in diesem Jahr für mich ergeben hat, ist auf irgendeine Weise mit ihnen verknüpft. Dafür bin ich so unendlich dankbar. Und jetzt soll all dies zu Ende gehen. Mit einem unrealistischen "Bis Bald" und einem Meer an Tränen.

Während meines Jahres haben mich gefühlte 1.000.000 Menschen gefragt, ob es sich wirklich lohnt ein Schuljahr zu wiederholen, nur um noch mehr Schule zu machen, nur eben in einem fremden Land. Die Antwort ist Ja. Obwohl ich bei dem Gedanken, noch 2 weitere Schuljahre zu haben, nicht vor Freude in die Luft springe und tiriliere, habe ich in den letzten Monaten so viel gewonnen, was mich für immer zum Lächeln bringen und glücklich machen wird. Ich habe es durch schwere Zeiten durchgestanden, weiß jetzt wie stark ich sein kann. Habe tausende Erinnerungen geschaffen und vor allem Menschen getroffen, die ich um keinen Preis in der Welt eintauschen würde. 
Wenn ihr darüber nachdenkt ein Austauschjahr zu machen, werdet ihr euch früher oder später die Frage stellen "Aber ist es das wirklich wert? Soll ich wirklich meine Familie verlassen, nur um in einem Land zu leben, das eine andere Muttersprache hat und mit Menschen leben, die mir absolut fremd sind?" Die völlig verrückte Antwort ist JA. Und wenn ihr durch schwere Zeiten, Heimweh, Streitigkeiten, Einsamkeit oder jegliche andere Sachen durchgeht, dann erinnert euch an meine Worte. Ihr seid stark genug. Jetzt ist die Zeit gekommen zu beweisen wie stark. Sobald ihr gezeigt habt wie stark ihr wirklich sein könnt, kann euch dies nichts und niemand in der Welt wegnehmen. Also versucht es zu umarmen und konzentriert euch auf die guten Seiten. Denn da sind SO viele. Mehr als ich je hätte erwarten können. Und so versuche ich mich Mittwoch 3 Uhr morgens an den Lieblingsspruch meiner Gastmama zu erinnern. 

Weine nicht weil es vorbei ist, sondern lächle,weil es passiert ist.

Montag, 6. Juni 2016

California – der beste/teuerste/sonnigste/windigste/aufregendste Ort meiner Reise

Am Anfang macht man sich erst einmal wenige Gedanken darum, wie viel man nun genau vom Gastland sehen wird. Weg, darum geht es ja. Eine Welt entdecken, die neu und aufregend ist. Nach einigen Monaten jedoch erscheint die neue aufregende Welt nicht mehr ganz so neu und aufregend. Sobald man seine Routine entwickelt hat, fühlen sich viele Austauschschüler oft enttäuscht oder so als würde man sich auf der Stelle bewegen. Manche Gastfamilien sind außergewöhnlich reisebegeistert (und haben noch dazu das nötige Kleingeld) somit sind Reisen und Trips inbegriffen, doch im Normalfall sind Gastfamilien dafür nicht verantworlich. Solange ihr mit Liebe und Verständnis aufgenommen werdet, solltet ihr euch nie beschweren, wenn euch eure Gasteltern keinen 5-Sterne-Urlaub bieten. Das ist nicht ihre Aufgabe. Wollt ihr mehr von eurem Gastland sehen, dann solltet ihr euch an Reise-Organisationen für Austauschschüler wenden. Diese sind sehr organisationsabhängig. Was ich allerdings gleich erwähnen möchte ist, dass Trips teuer sind und niemals als selbstverständlich angesehen werden sollten. Denn eigentlich geht es ja bei eurem Auslandsjahr nicht darum, eine Woche Schule zu verpassen, um euch am Strand nen fetten zu machen. Ich hatte das enorme Glück, dass meine Oma mich unterstützt hat, wofür ich unglaublich unglaublich dankbar bin, denn meine Reisen nach New York und Kalifornien waren das absolute Highlight meines Jahres und ich würde die Erinnerungen, die ich gemacht habe, für nichts in der Welt eintauschen. Mit meiner Reiseorgenisation "BELO USA" hatte man die Möglichkeit nach New York, Hawaii oder Kalifornien zu gehen. Außerdem zur Wahl standen "East-Coast" und "West-Coast"-Trips, also längere Reisen (2 Wochen), die aber demenstsprechend NOCH teurer waren. Da ich ständig erwähne wie teuer es war will ich schnell nebenbei sagen, dass es das Geld definitiv wert war. Vergleichsweise würde ich das Programm vermutlich nie für einen solchen Preis geboten bekommen. Seine Zeit mit einer großen Gruppe an Austauschschülern zu verbringen, ist natürlich ein weiterer großer Pluspunkt. Na gut. Jetzt aber zu meinen 2 Reisen. 

Die New-York-Bilder habe ich schon im Dezember gepostet. Ich habe das "New-York-Christmas-Special" gebucht und hatte das große Pech, dass es letztes Jahr nicht geschneit hat und das Weihnachtsfeeling einfach nicht wirklich aufkommen wollte. Trotzdem hat mich keine Stadt so beeindruckt wie NYC. Wenn man im Fernsehen Ausschnitte sieht denkt man oft sich ein Bild gemacht zu haben, aber keine Bilder könnten je einfangen wie riesig und überwältigend die Straßen in New York wirklich sind. Was man für diese Reise einplanen sollte ist jede Menge Geld zum Shoppen. Wie viel genau ich ausgegeben habe möchte ich nicht preisgeben aber glaubt mir: Es war zu viel. 

Es ist nicht leicht zu sagen, welcher meiner beiden Trips nun der bessere war, doch wenn ich zurücksehe, muss ich vermutlich mit Nummer 2 gehen. Kalifornien. Los Angeles war genauso sonnig und touristenfreundlich, wie man es sich vorstellt. Überall Menschen. Jede Menge Sachen zu sehen. Was soll ich da groß sagen. Es gibt zu viel aufzuzählen. Mein persönlicher Lieblingspart war die Harry Potter-World in den Universal-Studios, aber das ist nur Ausdruck meiner Nerdigkeit. Der großartigste Ort, den ich je zusehen bekommen habe, ist San Francisco, der zweite Teil meines Trips. Anscheinend leben dort eine riesige Menge reicher Leute, denn demnach sieht es auch aus. (Große große wunderschöne Häuser, Rasen der anderes Gras wie billiges Amateurgras aussehen lässt.) Während es in Los Angeles warm war, war es in San Francisco windig und kalt, wodurch ich mir natürlich eine wundbare Erkältung eingefangen habe. Welcher Spaß. Generell waren wir typische Touristen, haben 500 dramatische Sonnenschein-Bilder gemacht, viel zu viel Essen gegessen und sind von einem Spaß-Platz zum nächsten Spaß-Platz gejagt. Aber es ist schwer die ganze Reise in Worte zu fassen. Falls irgendjemand mehr wissen möchte schreibt mir. Falls nicht schreibt mir trotzdem. Hier einige Bilder.