Donnerstag, 28. Januar 2016

Klassenfahrt für Aliens


Als Vollblut Exchalien dachte ich, ich gebe dem Namen hier mal etwas mehr Bedeutung. Das ist es also, eine nicht-mehr-ganz-so-neue aber trotzdem ungewohnte Bezeichnung, die man sich selbst geben darf. Alien. Außerirdischer. Eine Person, die aus einer anderen Welt entstammt. Und manchmal kann das eine echte Last sein. Gerade in der Anfangszeit macht man tausende tollpatschige Fehler und "Hallo, ich bin nicht von hier" scheint einem gerade zu auf der Stirn geschrieben zu stehen. "Kannst du eigentlich auch mit amerikanischem Akzent reden?" WENN ICH DIE GABE ZUR PERFEKTEN ANPASSUNG BESITZEN WÜRDE, WÜRDE ICH SQUIRREL BESTIMMT NICHT BETONEN ALS HÄTTE ICH EINE ORANGE IM HALS STECKEN! Ja, so mancher Amerikaner scheint nicht ganz zu verstehen was es bedeutet eine andere Sprache zu lernen. Denn ihrer Meinung nach ist Englisch das absolute Non-plus-Ultra und aus diesem Grund lernen die Meisten ganz einfach "American-sign-language" (was hier als Fremdsprache anerkannt wird), also Englisch für Taubstumme. 
Worauf ich aber eigentlich hinauswill ist, dass es manchmal nerven kann aus der Masse herauszufallen. Umso schöner ist es, wenn man auf Leute trifft, die einen verstehen können. Menschen, die das gleiche durchmachen wie du. Ganz genau, eine ganze Gruppe von Aliens! Dieses Glück hatte ich letztes Wochenende, als wir eine Art Klassenfahrt für Stipendiaten unternommen haben. 
1x Georgien 1x Montenegro 1x Ukraine 2x Serbien 2x Deutschland = eine Horde wilder Jugendlicher mit Vollstipendium von der jeweiligen Regierung. Achso, und unsere Local Coordinator natürlich.


 Jap, das war unser Haus und der Ausblick den wir hatten. Bei dem Wort "Oklahoma" denke ich aus irgendeinem Grund immer zu erst an Einöde und Langeweile, aber ich schätze so geht es vielen mit dem Wort "Texas". Aber Überraschung! So ist es nicht. Okay, größtenteils schon. Aber die Ausnahmen sind dafür umso großartiger!


Neben einem unglaublichen Ausblick, einem eigenen See vor der Haustür und einer tollen Veranda hatten wir im Übrigen einen Whirlpool. 

 Natürlich gibt es auf einer Klassenfahrt keine Langeweile, sondern jede Menge bescheu...*hust* wunderbare Spiele. Das Problem ist, dass ich nicht zum Spielen geboren bin und jedes Spiel (und sei es Twister) verliere. Ich denke mein Gesichtsausdruck im zweiten Bild sagt so ziemlich alles, was gesagt werden könnte...
 Und was macht man, wenn man nach dem ersten Spiel die Lust verliert? Die anderen mit seltsamen Tänzen ablenken. Anscheinend. Keine Ahnung was ich da im Hintergrund mache.
 Oh, seht ihr das da im Vordergrund? Das bin ich! Das Bild wurde wahrscheinlich in den ersten fünf Minuten geschossen. Länger halte ich dieses ganze "Still-sitzen-und-Blumen-ausmalen"-Ding nicht aus. Wie um alles in der Welt können Mandalas auf andere Leute beruhigend wirken? Wenn jeder so wie ich wäre, würde der nächste Weltkrieg durch das Ausmalen von Ausmalbüchern ausbrechen.


Was wir sonst so gemacht haben? Wir haben uns in indianischer Kultur weitergebildet, indianische Miniaturbaseballschläger aus Natur gebastelt und mit waschechten Indianern getanzt...


....waren wandern und haben 1.000.000 Fotos von Bäumen und Steinen gemacht...


...ich habe mich todesmutig getraut von einer "Uferseite" zur anderen zu springen...


...und natürlich haben wir mehr gegessen als wir es sonst vermutlich in einem ganzen Monat tun. 
Um es also kurz zu fassen: Manchmal hat es auch seine Vorteile ein Alien zu sein, und ich bin stolz darauf mich Exchalien nennen zu dürfen. 


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