Samstag, 16. Januar 2016


Vorweihnachtszeit

Die Vorweihnachtstage sehen hier meiner Meinung nach sehr viel bedeutungsloser aus, als wir das aus Deutschland gewöhnt sind. Dieses typische Weihnachtsmarkt-feeling ist hier einfach nicht present. (Ja, ich habe es tatsächlich vermisst den 100-fachen Wert für in Zucker erstickte Mandeln auszugeben und schlechten Chöre "Alle Jahre wieder" singen zu hören.) Weihnachten ist hier sehr viel konsumorientierter, was bedeutet dass, obwohl es draußen warm ist und die Sonne scheint, an jeder Ecke Santa oder seine Gehilfen bereitstehen um dir irgendwelche sinnlosen Rentierhandschuhe anzudrehen. Nachdem ich aus New York zurückgekommen bin, hatte ich auch eigentlich schon mit dem Gedanken an Schnee abgeschlossen. Beim "NYC Christmas Special" in T-Shirts herumzurennen stand definitiv nicht auf meiner Erwartungs-Liste. Heute jedoch, drei Wochen später, habe ich eine eklige Erkältung und draußen sieht es weiß aus. Texas ist schon seltsam.
Zurück zu meiner Vorweihnachtszeit. Zusammen mit einer meiner besten Freundinnen und ihrer Familie bin ich nach Dallas gefahren zu "ICE". Selbst als wir in der Nähe des Gaylord-Hotels (Ja, es heißt wirklich so) ankamen hatte ich immernoch nicht den geringsten Schimmer was mich erwarten würde. "ICE" das hätte eine riesige Ausstellung über die Geschichte des deutschen Intercity-Expresses bis hin zum texanisch-nationalen Wettkampf im "Reise nach Jerusalem" auf Eis sein können. (Denn dieses Spiel scheint hier total "hipp" zu sein.) Letzendlich jedoch war es genau das, was der Name schon sagt "Eis". Eine riesige Ausstellung aus Eisfiguren. Für gute ein bis zwei Monate haben einige künstlerisch-begabte Asiaten nichts anderes getan, als Eis in Figuren zu schnitzen und das Ergebnis war beeindruckend. (Nein, ich bin nicht rassistisch, das ganze ist von Asien herübergekommen und alle Künstler kamen aus China.) Innen war es unglaublich kalt (also Durchschnittstemperatur eines deutschen Winters aber die Hölle für eine an Texas-Temperaturen gewöhnte Annabell) aber die Ausstellung war die 30 Minuten Kälte definitiv wert. 



(Das letzte Bild ist mein liebstes, ich seh aus wie ne seltsame Katzeneichhorn-Kreatur und Michaela als würde sie versuchen irgendeine italienische Oper rückwärts zu singen.)

Heiligabend

Der 24.12 war ziemlich langweilig. Ja ich weiß, man erwartet, dass dies der großartige langersehnte Weihnachtstag ist, an dem alle Wünsche in Erfüllung gehen, Liebe und Seligkeit in die Herzen einzieht und Schneeflocken am Fenster bunte Bilder formen. Meine Stunden bestand jedoch aus Netflix und Tee, draußen regnete es und das einzige was in mein Herz eingezogen ist, war die Wut, dass unsere Katzen mehr als 2 Mal auf meinen Teppich gekotzt haben. Immerhin bin ich jetzt durch alle 9 Staffeln One Tree Hill durch. Jedenfalls hatte ich starkes Heimweh und habe mehrer Stunden damit verbracht alte Familienfotos anzusehen. Vermutlich das Bescheuertste was man machen kann, wenn man Heimweh hat, aber ich bin 16 Jahre alt und mehr als 7800 km von meinen Eltern entfernt, es ist nicht immer einfach cool zu sein. (Da ich weiß, dass viele andere Austauschschüler das gleiche Problem hatten, kommt darüber vermutlich bald ein etwas ausführlicherer Eintrag. Immerhin ist das einer der Gründe, warum ich diesen Blog schreibe: Ich möchte zukünftigen Austauschlern helfen und zeigen, dass niemand allein ist.) 
So gegen 18.00 sind wir in die Kirche gegangen, so wie ich das auch aus Deutschland gewöhnt bin. Doch am Abend passierte das Unmögliche! SANTA kam zu uns! Persönlich! Ja, ich habe ihn gesehen, seine Hand geschüttelt und seine Frau umarmt. Glaubt es, oder glaubt es nicht. 

P.S. ICH HABE BEWEISFOTOS! PEACE OUT!

ER HAT UNS PYJAMAS GESCHENKT! UND SÜßIGKEITEN! 



25.12.16 

Und auf einmal war die Langeweile vorbei! Finally, Christmasday! Natürlich hat meine Gastschwester versucht extrem entspannt zu wirken, aber als morgens die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum lagen war mehr als offensichtlich, dass sie eigentlich Feuer und Flamme war. Jetzt fragt ihr euch natürlich: "Aber was gabs denn nun von Santa??" Die Antwort sieht so aus: 


Dann gab es jede Menge zu Essen, ungefähr so wie zu Thanksgiving nur viel besser. Ich habe es nicht mal zum Dessert geschafft, zu viel Essen, zu kleiner Mund. Später sind wir dann "auf eine Reise ins nirgendwo" gegangen, die am Kino geendet hat. ÜBERRASCHUNG! STAR WARS! (GO WATCH THE NEW MOVIE!) Ist zwar ein wenig unüblich an Weihnachten Sci-Fi Filme zu sehen, aber das hat die Grinch-Story dann doch irgendwo überboten. Und obwohl ich zugeben muss, dass Weihnachten letztenendes besser war, als ich es erwartet hätte, will ich doch sagen, dass ich es nicht erwarten kann dieses Jahr zu Weihnachtsmärkten zu gehen, Glühwein zu trinken und am 24. Geschenke auszutauschen, ganz ohne Weihnachtsmann und Weihnachtsfrau, aber mit meiner Familie. 

New Years Eve 

Okay, das wird kurz. New Years Eve hat hier so gut wie gar keine Bedeutung, weil Feuerwerkskörper verboten sind und es natürlich keinen Alkohol gibt bevor man 21 ist. Am letzten 2015 Tag habe ich mich mit zwei Freundinnen zum Fahrradfahren getroffen, bis dann nach 10 Minuten eine unserer Ketten abgebrochen ist und wir den Rest gelaufen sind. Dann haben wir Pizza bestellt, die ersten 10 Minuten von Sixteen Candles gesehen und ich habe Hunde mit Spielzeughubschraubern gejagt. Punkt Mitternacht habe ich mit meinen Gasteltern angestoßen, eine knappe halbe Stunde meinen Kindheitshelden Joe Jonas im Neujahrs-TV angegafft und bin dann früher oder später schlafen gegangen.

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