Golden Rules
Hallo ihr Lieben,
eigentlich hatte ich mir
vorgenommen, vor meinem Abflug nicht zu viele Einträge zu verfassen. Das Wichtigste wollte ich in
einigen wenigen, dafür aber sinnvollen, Posts zusammenpacken. Aber dann. Ein Thema das mir
ins Gesicht zu springen schien. Nicht wortwörtlich. Aber trotzdem
genug, um meinen Vorsatz beiseitezulegen.
Die
Vorbereitung eines
Auslandsjahres
verlangt einem
nicht nur jede Menge Geduld, sondern auch noch jede Menge Papierkram
ab.
Von den "Bist
du ein hobbyloser, einsamer Psychopath ohne jegliches Engagement, der
an mehr als 8 Erkrankungen leidet? Wenn ja, warum ist Schinken
orange?-Unterlagen"
habe ich euch ja bereits berichtet. Wenn man nun jedoch die
Gewissheit hat, dass man tatsächlich fliegen darf,
so kommt der gleiche großartige Spaß in Englisch auf einen zu. Und
nicht nur das, sondern auch noch viele
ärztliche Bescheide.
Sollte es dazu jedoch noch genauere Fragen geben, könnt ihr diese
gerne in den Kommentaren stellen. Denn in diesem Eintrag möchte ich
auf etwas ganz anderes eingehen. Zusammen mit den Unterlagen erhält
man eine Seite voller kleingedruckter lustiger
"Teilnahmebedingungen", von denen ich euch heute gerne
einige näherbringen würde.
1.
Der Kauf und der Besitzt von Waffen ist dem Austauschschüler
strengstens untersagt.
Die
erste und gleich einschneidendste Nachricht für
den Ablauf eures kompletten Auslandsjahres.
Solltet
ihr euch mit den Nachbarn nicht verstehen, wird es nicht so sein wie
bei Call of Duty, nein. Es
ist dem Austauschschüler untersagt
seine Mitmenschen kaltblütig zu ermorden. Und nicht nur das – die
dafür benötigte Waffe darf nicht im Laden erworben werden! Ein
modernes Trauerspiel.
2.
Es ist dem Austauschschüler absolut untersagt, Autos bzw.
motorgetriebene
Fahrzeuge zu fahren.
Man
könnte auch sagen: "Die
Organisation will und kann für gelenkgehemmte Antizebrastreifengroßmütter
keine Haftung übernehmen."
3.
Der Austauschschüler
sollte über genügend Taschengeld verfügen, um seine persönlichen
Ausgaben zu decken.
Tja,
wenn das da so da steht...Ihr habt es
gehört elternliche Portemonnaie-Freunde,
wir müssen den Worten des weisen Organisationsgurus Folge leisten!
4.
Der Teilnehmer ist in vollem Umfang für jeden Inhalt wie z.B.
Blogs,Texte- oder Bildbeiträge verantwortlich.
Soll
so viel heißen wie "Solltest du bisher pornografische oder
gewaltverherrlichende Datein veröffnetlicht haben, so unterlasse dies
nach
Möglichkeit für
die folgenden zehn Monate. Danach ist es uns wieder scheißegal."
Vielen
Dank für dein Verständnis.
5.
Das Fahren per Anhalter ist streng verboten.
Während
deines Austauschjahres ist es dir untersagt in die Autos fremder
Menschen einzusteigen. Vorallem wenn sie Süßigkeiten haben. Aber
auch nur während deines Austauschjahres. Sonst ist es
kein Problem.
6.
Der Teilnehmer ist dazu verpflichtet seine gesamten Ausgaben bis zum
Zeitpunkt der Rückreise
zu begleichen.
"Oh,
das tut mir Leid. Ich hab dir dein Geld doch per Post zugeschickt!
Wie, du meinst es ist nicht angekommen? Ich wette den Brief hat der
Postbote...gegessen..."
7.
Ein Besuch des Teilnehmers durch Familienangehörige und/oder Freunde
ist vor Februar des Programmjahres nicht gestattet.
Also,
nur damit ich das auch richtig verstehe: Sollten meine Freunde ihr
popeliges Taschengeld zusammensparen, um mich bereits vor Februar zu
besuchen, weil sie keine Sekunde länger ohne meine brilliante
Anwesenheit ausgehalten hätten,
so darf ich meine Koffer packen und nach Hause fahren?
8.
Während des Aufenthalts dürfen
grundsätzlich keine Arbeitsverhältnisse eingegangen werden.
Du
möchtest Geld verdienen? Ehrliche Arbeit verrichten? Tja, meine
Liebe/ mein Lieber, nicht mit uns! Bewerbe dich jetzt bei Experiment
e.V. und lass dich für Fleiß und Tüchtigkeit nach Hause schicken!
Wir machen es möglich!
Wir machen es möglich!
9.
Von den Stipendiaten wird erwartet, dass sie einen dauerhaften
Beitrag zu einer besseren Verständigung zwischen jungen Deutschen
und Amerikanern leisten.
Dauerhaft? Wer einen wahrlich dauerhaften Beitrag zur Verständigung leisten möchte, sollte sich um einen Job bei Facebook bemühen. Aber halt, was haben wir gerade gelernt? Arbeiten ist untersagt!
10.
Ein Gastfamilienwechsel wird nicht allein erfolgen, weil der
Stipendiat dies wünscht.
Nein,
empfindet eure Organisation euch als passendes Glied in der Kette (so
unter dem Motto "Hey, in deiner Familie haben alle einen ganz
genauso großen Kopf wie du! Und du sagst uns du fühlst dich nicht
geliebt und geboren?!") dann.. fuck off.
So,
das war sie dann auch schon wieder, meine persönliche Top 10.
Vielleicht kommen bei euch einige andere Sachen hinzu, genau absehbar
ist dies
nicht. Manche hatten noch diesen "Der Austauschschüler darf
während seines Aufenthalts keine sexuellen Beziehungen
eingehen"-Part, bei dem ich stutzig wurde.. ("The
Sexpolizei is watching u, my lieber friend..")
Doch
so oder so, letztendlich will jede Organisation nur das Eine.
Keinen Ärger.
Könnte ich dir einen Oscar für diesen Post verleihen, ich würde es sofort tun! :D
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