Samstag, 26. September 2015

How to be American

Hallo ihr Lieben!
Wenn man bereits über einen Monat in den USA verbracht hat und mit seinen deutschen Freunden und Verwandten in Kontakt steht, beginnen sich typische Fragen anzusammeln. Damit meine ich nicht das alltbekannte "Wie gehts dir?" oder "Na, alles klar?", sondern viel mehr amerikanische Klischees. Eines der vielen Ziele eines Austauschjahres ist es ja, diese zu wiederlegen und sich ein eigenes Bild zu schaffen. Doch Überraschung: Klischees sind keine Klischees, wenn es einen in eine texanische Kleinstadt voller Rednecks und Fastfood-Restaurants verschlägt. Hier also einige Sachen, die man wissen sollte, bevor man einen Urlaub in Burkburnett, Tx bucht.

1.Everything is bigger 

Ein Glas Milch bitte? Warum denn nicht gleich den ganzen Kanister? Moment, habe ich gerade Kanister gesagt? Die normalen Ein-Liter-Packungen sind hier eine nur selten bekannte Mythe. Aber nicht nur Milch, auch jegliche andere Lebensmittel sind auf die Bauchgröße des Durchschnittsmenschen angepasst. 

2.Mehr dicke Menschen als Sand am Strand

Um fair zu bleiben, an meiner Schule sind die meisten Mädchen extrem dünn und durchtrainiert. Lenkt man seinen Blick jedoch auf die weniger jung und dynamische Gesellschaftsschicht so wird einem bewusst "Herrje, das mit den 2000 Kalorien auf der Speisekarte war dann also doch kein schwarzer Humor..." (Die Ironie ist nämlich, dass viele Restaurants die genaue Kalorienanzahl neben die Desserts setzen. In Deutschland würde man dies wohl als ökonomischen Massochismus bezeichnen, hier allerdings interessiert es ganz schlicht und ergreifend niemanden.)

 3. Fastfood
Mein Vorsatz in der ersten Woche: Viel Obst, viel Gemüse, viel Wasser, wenn es dann Abend wurde konnte ich mir etwas typisch amerikanisches leisten, das Maß musste aber stets gewahrt werden. Drei Wochen später weiß ich Tomaten im Ketchup zu schätzen, bezeichne Cocktailkirschen als vollwertiges Obst und meinen besten Freund spreche ich mit akademischem Grad an - Dr.Pepper. (Ein Getränk das meinem Intellekt würdig ist...Lol)

4.Cowboys

Sie existieren wirklich! Männer mit Cowboyboots, Vokuhila-Frisur und heißen Country-Chicks. In Deutschland würden sie nicht viel mehr als einen schrägen Blick geschenkt bekommen, hier jedoch gehören sie zur obersten Schicht der Coolheits-Pyramide. (Dass ich Wörter wie Coolheitspyramide benutze erklärt vermutlich auch, warum ich nicht dazu gehöre.) 

5. No recycling
Wir Deutschen sind schon ein paar smarte Kerlchen. Papier zu Papier, Plastik zu Plastik und Glasflaschen werden extra entsorgt. Als ich am ersten Tag gefragt habe, wo ich meine leeren Wasserflaschen (gute alte Zeiten) entsorgen könnte, schenkte mir meine Gastmutter so einen "Herrje, das mit dem Jetlag ist ja schlimmer als gedacht"-Blick. Ihre Antwort: "Werf sie in den Müll." Jap, gleich neben alten Pizzaresten, Zeitschriften und Parfum-Flakons. Nein, wenn das Verhindern des Klimawandels bedeutet, dass man die Mühe auf sich nehmen muss Plastik von Papier zu unterscheiden, ist es Zeit einzuschreiten! Nicht mit uns! Eine Mülltüte muss reichen!


 

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