Montag, 23. Februar 2015

PPP? Kann man das essen?“



Dies hier ist er also – mein erster Post. :)



Momentan sitze ich noch in meinem kleinen gemütlichen Zimmer in Deutschland, dessen einzig amerikanischer Part ein golden eingerahmtes Statue of Liberty-Poster ist, welches ich vor gut einem Jahr über meinem Bett aufgehängt habe. Doch in weniger als sechs Monaten wird sich meine Welt um hundertachzig Grad drehen.
Angefangen hat alles mit einem Flyer, der an unserer Schule ausgeteilt wurde. Ohne jeglichen Plan, was er eigentlich zu bedeuten hatte, versuchte ich ihn meinen Eltern zu überreichen, jedoch mit der festen Überzeugung, sie würden die Augen verdrehen und ihn in die nächste Ecke verbannen.

So haben sie es nämlich immer getan, wenn ich wieder einmal mit meinen Amerika Träumen um mich warf. Über 10.000 Euro – so viel kostet ein Schuljahr im Ausland, ganz ohne Taschengeld und weitere anfallende Nebenkosten. Für meine Familie zu viel, das war mir durchaus bewusst, doch ich bin eine Kämpfernatur...oder einfach penetrant nervig, das kann man in diesem Fall auslegen wie man möchte. :D Und dann geschah das Unmögliche. 
Meine Mutter lächelte und meinte nachdenklich: „Nun, versuchen kannst du es ja mal.“

Versuchen kannst du es ja mal? Dieses PPP ist ja wirklich eine große Sache.“ PPP? Eine neuartige Hunderasse? Etwas zu Essen? Eine Art Wortspiel?
Vielleicht hätte ich zuvor lesen sollen, worum es sich tatsächlich handelte und nicht, gebannt von der Vorderseite, irgendetwas voraussetzen sollen. Im Nachhinein jedoch irrelevant.

Als ich verstand, dass tatsächlich eine, wenn auch winzige, Chance existierte, mit einem Vollstipendium zu reisen, beschloss ich mein Glück zu versuchen. Dazu schickt man einen kleinen Bewerbungszettel an die für den jeweiligen Wahlkreis zuständige Organisation und schwupps, ein paar Tage später findet man Unterlagen in seinem Briefkasten.
Nun erwarten einen mehrere Seiten Ankreuzspaß und jede Menge Fragen.

Wo wohnst du? Wer lebt mit dir zusammen? Hast du Krankheiten? Wenn ja, wie viele? Welchen Beruf üben deine Eltern aus? Was tust du bis zur Abreise, um deine Sprachkenntnisse zu verbessern? Beteiligst du dich an Arbeitsgemeinschaften? (Bist du ein hobbyloser, einsamer Psychopath ohne jegliches Engagement, der an mehr als 8 Erkrankungen leidet? Wenn ja, warum ist Schinken orange?)
Und, mein absoluter Lieblingspart: Das Motivationsschreiben.

Zwei Seiten zum Austoben.Wenn man das Schreiben liebt und gerne mit Wörtern umgeht, ergibt sich an dieser Stelle ein großer Vorteil. Doch auch wenn dies weniger zu euren Stärken gehören sollte, nehmt euch für diesen Part Zeit. Geht in euch:

Was macht euch zu etwas Besonderem? Warum wollt ihr unbedingt in die USA?

Wenn ihr euch für das PPP bewerbt, solltet ihr genau wissen, warum ihr dies tut. „Weil mir meine Eltern kein Geld in den Arsch schieben ist kein Argument. Jedenfalls kein gutes.

 Der Umfang der Bewerbungsunterlagen variiert stark von Organisation zu Organisation.

Doch egal was ihr tut – nehmt es ernst. Später kann dies über alles oder nichts entscheiden.

Wenn ihr es also wollt - wirklich wollt - dann gebt euer Bestes, klatscht ein sympathisches Bild drauf und dann Daumen drücken, dass ihr nach einigen Wochen den nächsten Zettel in eurem Briefkasten vorfindet. 
Damit war der erste Schritt getan. :) 



 





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