„PPP? Kann man das essen?“
Dies
hier ist er also – mein erster Post. :)
Momentan
sitze ich noch in meinem kleinen gemütlichen Zimmer in Deutschland,
dessen einzig amerikanischer Part ein
golden
eingerahmtes
Statue of Liberty-Poster ist, welches ich vor gut einem Jahr über
meinem Bett aufgehängt habe. Doch in weniger als sechs
Monaten
wird sich meine Welt um hundertachzig Grad drehen.
Angefangen hat alles mit einem Flyer, der an unserer Schule ausgeteilt wurde. Ohne jeglichen Plan, was er eigentlich zu bedeuten hatte, versuchte ich ihn meinen Eltern zu überreichen, jedoch mit der festen Überzeugung, sie würden die Augen verdrehen und ihn in die nächste Ecke verbannen.
Angefangen hat alles mit einem Flyer, der an unserer Schule ausgeteilt wurde. Ohne jeglichen Plan, was er eigentlich zu bedeuten hatte, versuchte ich ihn meinen Eltern zu überreichen, jedoch mit der festen Überzeugung, sie würden die Augen verdrehen und ihn in die nächste Ecke verbannen.
So
haben sie es nämlich immer getan, wenn ich wieder
einmal mit
meinen Amerika Träumen um
mich warf. Über 10.000 Euro – so viel kostet ein Schuljahr im Ausland, ganz
ohne Taschengeld und weitere anfallende Nebenkosten. Für meine
Familie zu viel, das war mir durchaus bewusst, doch ich bin eine
Kämpfernatur...oder einfach penetrant nervig, das kann man in diesem
Fall auslegen wie man möchte. :D Und
dann geschah das Unmögliche.
Meine Mutter lächelte und meinte nachdenklich: „Nun, versuchen kannst du es ja mal.“
Meine Mutter lächelte und meinte nachdenklich: „Nun, versuchen kannst du es ja mal.“
Versuchen
kannst du es ja mal? „Dieses
PPP ist ja wirklich eine große Sache.“ PPP?
Eine neuartige Hunderasse? Etwas zu Essen? Eine Art Wortspiel?
Vielleicht
hätte ich zuvor lesen sollen, worum es sich tatsächlich handelte
und nicht, gebannt von der Vorderseite, irgendetwas voraussetzen
sollen. Im Nachhinein jedoch
irrelevant.
Als ich verstand, dass tatsächlich eine, wenn auch winzige, Chance
existierte, mit einem Vollstipendium zu reisen, beschloss ich mein
Glück zu versuchen. Dazu
schickt man einen kleinen Bewerbungszettel an die für den jeweiligen
Wahlkreis zuständige Organisation und schwupps,
ein paar Tage später findet man Unterlagen in seinem Briefkasten.
Nun
erwarten einen mehrere Seiten Ankreuzspaß und
jede Menge Fragen.
Wo wohnst du? Wer lebt mit dir zusammen? Hast du Krankheiten? Wenn
ja, wie viele? Welchen Beruf üben deine Eltern aus? Was tust du bis
zur Abreise, um deine Sprachkenntnisse zu verbessern? Beteiligst du
dich an Arbeitsgemeinschaften? (Bist du ein hobbyloser, einsamer Psychopath ohne jegliches
Engagement, der an mehr als 8 Erkrankungen leidet? Wenn ja, warum ist
Schinken orange?)
Und,
mein absoluter Lieblingspart: Das Motivationsschreiben.
Zwei
Seiten zum Austoben.Wenn man das Schreiben liebt und
gerne mit Wörtern umgeht, ergibt sich an dieser Stelle ein großer
Vorteil. Doch auch wenn dies weniger zu euren Stärken gehören
sollte,
nehmt euch für diesen Part Zeit. Geht in euch:
Was
macht euch zu etwas Besonderem? Warum wollt ihr unbedingt in die USA?
Wenn ihr euch für das PPP bewerbt,
solltet ihr genau wissen, warum ihr dies tut. „Weil
mir meine Eltern kein Geld in den Arsch schieben“
ist kein Argument. Jedenfalls kein gutes.
Der Umfang der Bewerbungsunterlagen variiert stark von Organisation
zu Organisation.
Doch egal was ihr tut – nehmt es ernst. Später kann dies über
alles oder nichts entscheiden.
Wenn ihr es also wollt
- wirklich
wollt - dann
gebt euer Bestes, klatscht ein sympathisches Bild drauf und dann
Daumen drücken, dass ihr nach einigen Wochen den
nächsten Zettel in eurem
Briefkasten vorfindet.
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